Im Winter sind Zweitwohnungen oft durchgängig beheizt, auch wenn über lange Zeit niemand darin wohnt. Impulsberaterin Cornelia Winkler erklärt, wie sich dort Energie einsparen lässt – ohne beim nächsten Besuch in der Wohnung frieren zu müssen.
EnergieSchweiz lancierte 2019 die Kampagne «MakeHeatSimple». Seitdem motiviert sie Zweitwohnungsbesitzende dazu, Fernbedienungssysteme für ihre Heizung zu installieren und auf diesem Weg wertvolle Energie einzusparen. Denn das Potenzial ist enorm: Mit der Installation von Fernbedienungssystemen könnten allein in den rund 700’000 Schweizer Zweitwohnungen mehr als 2’000 GWh/Jahr beziehungsweise über 600’000 Tonnen CO2 im Jahr eingespart werden. Im Interview erklärt Koordinatorin Cornelia Winkler, Dipl. Forstingenieurin ETH, weshalb sie sich für diese technische Lösung einsetzt – und hoffentlich auch Sie begeistert!
Potenzielle Anwenderinnen und Anwender sind die Besitzerinnen und Besitzer von Zweitwohnungen. Warum richtet sich das Angebot gezielt an sie? Da der Zweitwohnungsanteil in der Schweiz bekanntlich hoch ist, schlummert hier viel Einsparpotenzial. Denn oft ist es so, dass bei Abwesenheit die Heizung nur wenig oder gar nicht zurückgedreht wird. Schliesslich möchte man beim nächsten Besuch nicht in eine kalte Wohnung kommen. Was den Komfort angeht, ist das verständlich. Doch die Umwelt und das Portemonnaie freut der unnötig hohe Energieverbrauch weniger. Die Lösung ist eine Fernbedienung für die Heizung. Damit lässt sich Energie und CO2 einsparen – ohne Komforteinbusse und mit positiver Kostenbilanz.
Wie hoch ist das Einsparpotenzial durch die Fernsteuerungssysteme konkret? Auf eine Wohnung heruntergebrochen können – je nach vorherigem Heizverhalten bei Abwesenheit – 40 bis 60 % Energie eingespart werden.
Eignet sich die Lösung für jeden Heizungstyp, zum Beispiel auch für elektrische Fussbodenheizungen? Im Prinzip ist die Fernbedienung bei allen gängigen Heiztypen installierbar, ausser natürlich beim Cheminée. Selbst mit unserer Heizung in der Ferienwohnung, die aus den 1970er-Jahren stammt, war die Installation technisch gesehen kein Hexenwerk und die Fernbedienung über die App funktioniert seitdem einwandfrei und zuverlässig. Kurz vor der Anreise schalte ich per Smartphone einfach die Heizung an. Es kam in der Vergangenheit, vor allem in der Hektik der Abreise mit den Kindern, auch schon mal vor, dass vergessen wurde, in der Ferienwohnung die Heizung auszumachen beziehungsweise herunterzudrehen. Heute kann ich dies einfach auf dem Rückweg nach Hause nachholen.
Worauf sollte bei der Anschaffung beziehungsweise der Wahl einer Lösung geachtet werden? Am wichtigsten ist es – auch aus meiner Erfahrung heraus –, die eigenen Bedürfnisse vorab zu ermitteln. Genügt es, dass ich mit dem System nur die Heizung an- und ausschalten kann? Oder möchte ich zum Beispiel darüber hinaus wissen, wie hoch die Temperatur in den einzelnen Räumen ist?
Für letzteres braucht es zusätzliche Sensoren in Form von Temperaturfühlern, was sich natürlich durch einen höheren Preis bemerkbar macht. Ich selbst möchte diese Zusatzfunktionen nicht mehr missen. Mit ihnen kann ich die Temperatur auch variabel anpassen, zum Beispiel an die aktuelle Aussentemperatur. Der Installateur oder die Installateurin sollte daher über die verschiedenen Lösungen und zusätzlichen Optionen gut informieren, damit am Ende auch die zu den individuellen Bedürfnissen und dem vorhandenen Budget passende Lösung umgesetzt wird.
Ganz einfach und Schritt für Schritt begleitet Sie die Website MakeHeatSimple zu Ihrer ferngesteuerten Heizung. Finden Sie dank dem Berechnungstool mit nur wenigen Klicks heraus, wie viel Energie und Geld Sie potenziell einsparen können. Weiter ermöglicht Ihnen die Website, Fachspezialistinnen und Fachspezialisten in Ihrer Nähe zu finden und direkt Kontakt aufzunehmen.