Oft sind Erdwärmesonden-Wärmepumpen-Anlagen klimafreundliche und effiziente Heizalternativen bei Mehrfamilienhäusern: Die Investitionskosten sind zwar höher, dafür sind die Betriebskosten tiefer. Sie sparen auf diese Weise langfristig Geld. Dieser Ratgeber zeigt Ihnen, wie Sie dank saisonaler Regeneration Ihre Anlageneffizienz steigern können und Ihre Erdwärmepumpe stets optimal im Betrieb ist.
Generell gilt: je tiefer die Erdsonde, desto höhere Temperaturen kann sie aus dem Erdreich holen – unabhängig von der Jahreszeit, denn die Temperaturen im Boden sind ziemlich konstant. Und je höher die Temperaturen, die der Wärmepumpe zur Verfügung gestellt werden, desto weniger Strom benötigt sie, um die Wärme auf Raumtemperatur zu bringen. In Gebieten, wo mehrere Sonden dicht nebeneinanderliegen, kann es passieren, dass das Erdreich über die Jahre auskühlt und die Effizienz der Anlage leidet oder der Betrieb gar eingestellt werden muss. Um dem entgegenzuwirken, kann man saisonal regenerieren. Das heisst, man führt dem Erdreich in den Sommermonaten wieder Wärme zu. Dieser Prozess nennt sich Regeneration. Die saisonale Regeneration können Sie mit einer Solaranlage unterstützen: Wenn Sie im Sommer überschüssige Wärme von Ihrer Solaranlage über Erdsonden ins Erdreich leiten, benötigt Ihre Wärmepumpe im Winter weniger Strom. Sie möchten mehr über Solaranlagen erfahren? Besuchen die Webseite Solaranlagenund produzieren Sie Ihren eigenen Strom.
Anstelle einer solaren Regeneration können Sie auch Aussenluft oder Abwärme aus dem Gebäude zur Regeneration einsetzen.
Die Regeneration lohnt sich nur für Mehrfamilienhäuser. Das liegt daran, dass die Auskühlung und auch die nachbarschaftliche Beeinflussung des Erdreichs bei kleineren Gebäuden so gering sind, dass sich die höheren Kosten für tiefere Sonden nicht lohnen.
Finden Sie mit den folgenden Tipps heraus, ob sich eine saisonale Regeneration für Ihr Mehrfamilienhaus auch finanziell lohnt und worauf Sie achten sollten, wenn Sie bereits eine Erdwärmepumpe besitzen.
Hausbesitzer und Hausbesitzerinnen sowie Stockwerkeigentümer und Stockwerkeigentümerinnen in der ganzen Schweiz können sich bei der Wahl des optimalen Heizsystems mit erneuerbaren Energien gratis beraten lassen.
Informieren Sie sich unter erneuerbar heizen und finden Sie eine Impulsberaterin oder einen Impulsberater in Ihrer Region. Es gibt die Impulsberatung für Einfamilienhäuser und kleine Mehrfamilienhäuser und die Impulsberatung für Mehrfamilienhäuser mit mehr als sechs Wohneinheiten oder Stockwerkeigentum.
Falls sich der Standort Ihres Gebäudes für Erdwärmesonden eignet, wird in einem nächsten Schritt berechnet, wie viele Sonden, in welcher Länge vertieft werden sollen. Beauftragen Sie für diese Berechnungen am besten Ihren Installateur oder Ihre Installateurin oder ein Planungsunternehmen.
Über Simulationen lässt sich der technisch und wirtschaftlich optimale Regenerationsgrad ermitteln. Er hängt im Wesentlichen von dem Kostenverhältnis der Sondenmeter zu jenen des eingesetzten Regenerationssystems ab.
Der Bericht Energetische Sanierung trotz bewohnten Wohnungen über die energetische Sanierung des Mehrfamilienhauses in Landisch, den EnergieSchweiz erstellen liess, zeigt, dass bei Kleinanlagen von unter 100kW ein Regenerationsgrad von 50 bis 70 % ausreichend ist.
Bei regenerierten Erdwärmesonden-Wärmepumpen-Systemen sollten Sie eine Wärmepumpe wählen, die mit hohen Quellentemperaturen bis 30°C arbeiten kann. Bei neuen Anlagen mit tiefen Sonden und hohen Regenerationsgraden lassen Sie am besten eine serielle Einbindung der PVT-Anlage in den Erdsondenkreis prüfen. Zudem sollten Sie in diesem Fall auf eine möglichst einfache Hydraulik achten. Mehr Informationen erfahren Sie unter Wärmepumpen.
Wenn Sie Ihr Zuhause bereits mit Erdwärmesonden-Wärmepumpen-Anlagen heizen, sollten Sie folgendes beachten: An heissen Sommertagen kann kühles Wasser über die Rohre der Fussbodenheizung Wärme aus den Räumen leiten. Diese Wärme unterstützt die saisonale Regeneration des Erdreichs.
Damit Sie sicher sein können, dass die Anlage auch tatsächlich effizient in Betrieb ist und stets optimal läuft, sollten Sie ein Monitoringsystem einsetzen. Dieses misst Verbrauchsdaten und ermittelt Leistungswerte. In den ersten Wochen nach Inbetriebnahme können Sie damit sicherstellen, dass das Energiesystem gut eingeregelt und der Betrieb optimiert wird. Oft sind es die kleinen Dinge, die unnötig viel Strom verbrauchen und die man ohne Monitoring gar nicht bemerken würde.
Beim energetisch sanierten Mehrfamilienhaus in Landisch zeigte das Monitoring beispielsweise, wie wichtig es ist, dass die Ansteuerung der Elektro-Heizstäbe ausschliesslich manuell erfolgt und nicht der Wärmepumpe überlassen wird.
Wer auf dem eigenen Dach oder an der Fassade selbst Strom produziert, kann ihn der Wärmepumpe und den Bewohnerinnen und Bewohnern zur Verfügung stellen und den überflüssigen Strom ins Netz einspeisen. Worauf es bei der Optimierung des Eigenverbrauchs ankommt, erfahren Sie unter Eigenverbrauch.