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Standby, Eco, Effizienz: Wissen hilft beim Sparen

In Haushalten gibt es Dutzende Elektrogeräte – und manche falsche Vorstellung von deren Energieverbrauch. Was stimmt in Sachen Standby-Modus, Ecoprogramm und Effizienz? Fünf Fachpersonen erklären.

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«Im Standby-Modus brauchen Elektrogeräte so wenig Strom, dass Ausschalten nicht nötig ist.»

Der Standby-Stromverbrauch von Elektrogeräten sinkt dank immer strengerer gesetzlicher Vorgaben und neuer Technologien ständig. Je nach Gerätetyp und -alter ist er aber trotzdem nicht zu unterschätzen.

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Fernseher, Set-Top-Box, Spielkonsole, Stereoanlage, Verstärker, Lautsprecher usw. Wenn alle ständig im Standby-Betrieb sind, wirkt sich ihr Jahresverbrauch auch ohne Nutzung auf die Stromrechnung aus.
Mihaela Grigorie, Fachspezialistin Energieeffizienz Bundesamt für Energie BFE

So verbraucht ein Haushalts-, Elektronik- oder Bürogerät, das sich ständig im Standby befindet, Strom im Wert von 1 bis 2 Franken pro Jahr. Ist ein Gerät zusätzlich mit einem Netzwerk verbunden, kann es einen jährlichen Standby-Verbrauch von 25 kWh bis 70 kWh verursachen. Das entspricht 5 bis 14 Franken, bei Geräten, die älter als fünf Jahre sind, sogar 20 Franken. Zu dieser Kategorie gehören Modems oder Router, aber auch Set-Top-Boxen, vernetzte Fernsehgeräte, Drucker und viele andere «smarte» Geräte.

„Es ist sehr wichtig, alle elektronischen Geräte im Haushalt zu berücksichtigen. Denken Sie an Ihre Unterhaltungsinstallation und zählen Sie die Anzahl der Geräte: Fernseher, Set-Top-Box, Spielkonsole, Stereoanlage, Verstärker, Lautsprecher usw. Wenn alle ständig im Standby-Betrieb sind, wirkt sich ihr Jahresverbrauch auch ohne Nutzung auf die Stromrechnung aus.“ Mihaela Grigorie, Fachspezialistin Energieeffizienz, Bundesamt für Energie BFE

Um dieses Problem zu vermeiden, gibt es eine einfache Lösung: die Verbrauchsinseln. Dazu gruppiert man verschiedene Geräte im selben Raum auf einer schaltbaren Steckerleiste und kann sie so gleichzeitig ausschalten, etwa während der Nacht oder bei längerer Abwesenheit. Noch einfacher wird dies durch den Einsatz einer Steckdose, die per Smartphone gesteuert werden kann. Entgegen verbreiteter Behauptungen werden die Geräte dadurch nicht beschädigt, es kann höchstens die Aufstartzeit verlängern, wenn ein Software-Update nötig ist.

Weitere Informationen finden Sie unterStand-by-Modus.

«Strom ist so günstig, dass der Energieverbrauch von Elektrogeräten zuhause finanziell nicht ins Gewicht fällt.»

Keineswegs! Es macht für Hausbesitzerinnen und Hausbesitzer durchaus Sinn, bei der Anschaffung auf energieeffiziente Geräte zu setzen – gerade auch aus finanziellen Gründen. Strom ist zwar günstig, aber beim Kauf von Haushaltsgeräten lassen sich mit minimalem Aufwand einfach 1'000 Franken Kosten sparen. Das ist gut für das Portemonnaie und die Umwelt.

Beispiel Kühlschrank: Hier spart man mit einem effizienten Modell über die Lebensdauer von 15 Jahren Stromkosten von 150 Franken. Dazu erhält man einen einmaligen Förderbeitrag von 70 Franken. Ersparnis: 220 Franken. Energieeffiziente Geräte können zwar beim Kauf etwas teurer sein, aber über die Nutzungsdauer sind sie wirtschaftlich.

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Das gesamtschweizerische Förderprogramm wird von der unabhängigen Plattform Topten.ch koordiniert, im Auftrag von ProKilowatt und dem Bundesamt für Energie.
Eric Bush, Geschäftsleiter Topten Schweiz

Beim Kauf des Geräts wird der Förderbeitrag im Geschäft direkt vom Kaufpreis abgezogen. Man muss also kein Fördergesuch mehr ausfüllen und einreichen.

Auf Topten (Bonus)ist auf einen Blick ersichtlich, in welchen Geschäften diese Vergütung erhältlich ist.

Alles weitere finden Sie auf den Seiten Haushaltsgeräte und Elektronische Geräte.

«Es ist sinnlos, ein Gerät oder eine Leuchte durch ein effizienteres Modell zu ersetzen, solange das alte noch funktioniert.»

Die einfache Antwort ist: Es kommt darauf an. Worauf? Auf den ökologischen Fussabdruck. Um den ökologischen Fussabdruck eines Produkts zu verstehen, müssen wir uns zunächst fragen, welchen Zweck es erfüllt, welche Leistung es erbringt. Bei einer Lampe ist es die Bereitstellung von Licht, bei einem Wasserkocher die Bereitstellung von heissem Wasser und so weiter. Der Vergleich zweier Produkte ist sinnvoll, wenn er auf der Basis der erbrachten Leistung erfolgt.

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Wir vergleichen also zum Beispiel zwei Lampen nicht nur aufgrund ihrer Materialzusammensetzung, sondern berücksichtigen auch die Energie und allenfalls andere Ressourcen, die sie benötigen, um die gewünschte Leistung zu erbringen.
Manuele Margni, Professor am Forschungsinstitut Energie und Umwelt

Für 1 000 Stunden Beleuchtung (ca. 3 Stunden pro Tag über ein Jahr) würde der Betrieb einer alten und noch mit einer Glühbirne ausgestatteten Strassenlaterne 60 kWh Strom plus eine Glühbirne erfordern; eine moderne Strassenlaterne mit LED-Lampen würde dagegen nur noch 12,5 kWh benötigen – plus ein Leuchtmittel, dass den Bruchteil einer Glühbirne ausmacht und eine 25-mal längere Lebensdauer hat.

Durch die bessere materielle und energetische Effizienz der neuen Lampe werden die Umweltkosten ihrer Herstellung also in kurzer Zeit amortisiert – und gegebenenfalls auch die wirtschaftlichen Kosten ihrer Anschaffung.

Generell gilt für Geräte, die im Betrieb Ressourcen verbrauchen: Je schneller die Verbesserung der Energie- und Materialeffizienz voranschreitet, desto sinnvoller ist es, ein altes Modell durch ein neues zu ersetzen. Bei passiven Geräten ist es vorzuziehen, das alte Gerät zu behalten, bis es nicht mehr funktioniert.

«Ecoprogramme beim Geschirrspüler oder der Waschmaschine dauern länger als normale Programme. Damit verbrauchen sie logischerweise nicht weniger, sondern mehr Strom.»

Auch wenn die Ecoprogramme zeitlich wesentlich länger dauern als die Normalprogramme, kann man damit tatsächlich bis zu 40 % Energie sparen. Die Gründe dafür sind:

  • Das Erhitzen des Wassers verbraucht beim Waschen und Spülen grundsätzlich die meiste Energie.

  • Im Eco-Programm ermöglicht die elektronisch gesteuerte Reduktion der Wassermenge und der Temperaturen beim Waschen und Spülen eine deutliche Energieeinsparung.

Der Mehraufwand der mechanischen Energie für eine verlängerte Laufzeit ist viel kleiner als die eingesparte Heizenergie.

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Und: Dank der verlängerten Waschzeit wird im Eco-Programm trotzdem die gleiche Reinigungswirkung wie im Normalprogramm erzielt.
Jürg Berner, Fachdelegierter

Weitere Informationen zu energieeffizienter Nutzung finden Sie unter Waschmaschine oder Geschirrspüler.

«Effiziente Fernseher sparen so oder so viel Energie. Da spielt die Grösse keine Rolle mehr.»

Ganz allgemein sind Fernsehgeräte im Verlauf der letzten zwei Jahrzehnte deutlich effizienter geworden. In den 2000er-Jahren wurden die wenig effizienten, klobigen Bildröhrenfernseher durch TVs mit Flachbildschirmen in LCD-Technologie abgelöst. In den 2010er-Jahren folgte eine weitere Effizienzsteigerung durch die Einführung der LCD-LED-Bildschirmtechnologie. So braucht heute ein TV mit vergleichbarer Bildgrösse rund viermal weniger Energie als noch vor 20 Jahren.

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Bei der Wahl eines energieeffizienten Fernsehers hilft die Energieetikette.
Giuseppe Sampietro, Leiter Energie

Die Effizienzsteigerung bezieht sich also auf die Bildfläche, doch auch Ausstattung, Funktionen sowie Auflösung, Helligkeit und Kontrast beeinflussen den Energieverbrauch eines Gerätes deutlich.

„Bei der Wahl eines energieeffizienten Fernsehers hilft die Energieetikette mit Kategorien von A (grün, sehr effizient) bis G (rot, wenig effizient). Sie gibt den Energieverbrauch und die Effizienzklasse jeweils für den Betrieb im SDR-Modus (Standard Dynamic Range) und im HDR-Modus (High Dynamic Range) an.“ Giuseppe Sampietro, Leiter Energie, Swico (Wirtschaftsverband der ICT-, UE- und Internetbranche)

Tipps:

  • Beste Aussagekraft liefert die Energieetikette, wenn Geräte mit etwa gleicher Bilddiagonale und Ausstattung verglichen werden.

  • Eine Verdoppelung der Bildschirmdiagonalen führt zu drei- bis vierfachem Energieverbrauch.

  • Wenn möglich soll eine Überdimensionierung der Bildschirmfläche vermieden werden.

  • Der absolute Energieverbrauch in kWh pro 1000 Stunden Betriebsdauer ist auf der Energieetikette angegeben, jeweils für den Betrieb im SDR- und HDR-Modus.

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