Mit dem interaktiven Tool können die Treibhausgasemissionen, der Primärenergieverbrauch und die Gesamtumweltbelastung von über 200 verschiedenen Verkehrsmitteln in einer Anwendung verglichen werden. Der Rechner bietet eine detaillierte Analyse verschiedener Verkehrsmittel des Individualverkehrs wie Fahrrad, öffentlicher Verkehr, Auto oder Flugzeug bis hin zu Nutz- und Güterfahrzeugen des gewerblichen Verkehrs. Er ist einfach zu bedienen und erlaubt eine gezielte Auswahl von Parametern zur persönlichen Anpassung des Verkehrsmittels. Der Rechner ermöglicht es, bewusster zu entscheiden, welches Verkehrsmittel geeignet ist, den eigenen CO2-Fussabdruck zu reduzieren und so einen Beitrag zu einer klimaneutralen Schweiz zu leisten. Der Umweltrechner Verkehr wurde von Energie Schweiz neu entwickelt und ersetzt den bisherigen Vergleichsrechner Mobitool.
Was können Sie mit dem Tool berechnen?
Folgende Anwendungsbereiche können mit dem Rechner dargestellt werden:
Geeignetes Verkehrsmittel für eine einzelne Fahrt (im Alltag, auf Reisen, im Berufsverkehr, im Urlaub)
Entscheidungshilfe beim Kauf eines Verkehrsmittels, z. B. Elektroauto vs. Verbrenner, Kleinwagen vs. SUV oder Kombination von Generalabonnement und Velonutzung vs. Auto.
Für Unternehmen: Abschätzung der Umweltauswirkungen von Logistikentscheidungen. Zum Beispiel ein Vergleich verschiedener Grössen und Antriebsarten von Lastwagen oder im Personenverkehr bzw. bei der Mitarbeitermobilität.
Lebenszyklus-Analyse im Verkehr
Der Umweltrechner Verkehr basiert auf der Methode der Lebenszyklus-Analyse: Das heißt, es wird der gesamte Lebensweg eines Fahrzeugs von der Rohstoffgewinnung und Herstellung über den Transport und die Nutzung bis hin zur Entsorgung betrachtet. Dabei werden einerseits der Energie- und Rohstoffverbrauch und andererseits die Schadstoffemissionen in Luft, Wasser und Boden gemessen und berechnet. Diese Betrachtungsweise ermöglicht einen ganzheitlichen Vergleich verschiedener Verkehrsmittel und Antriebe. Ein Beispiel: Ein Elektroauto hat keinen Auspuff und stößt daher während der Fahrt kein CO2 aus. Allerdings wird für die Herstellung eines Elektroautos mehr Energie benötigt als für ein gleich großes Benzinauto. Der Strom für das Elektroauto muss erst erzeugt werden und das Benzin muss raffiniert und an die Tankstellen verteilt werden. Beides verursacht zusätzliche Umweltbelastungen. Dank der Ökobilanz können diese sehr unterschiedlichen Antriebsarten dennoch sinnvoll verglichen werden. Wir unterscheiden folgende Kategorien: Direkt Emissionen von Stoffen, die aus dem Auspuff des Fahrzeugs austreten. Nicht-Auspuff-Emissionen Emissionen von Stoffen, die nicht über die Auspuffanlage des Fahrzeugs emittiert werden. Zum Beispiel Partikelemissionen durch Abrieb von Fahrzeugkomponenten (Bremsen) oder Emissionen des Kältemittels aus der Klimaanlage. Energiebereitstellung Auswirkungen, die durch die Bereitstellung und Erzeugung von Energie für das Fahrzeug entstehen. Dies betrifft Diesel, Benzin und komprimiertes Gas für Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor sowie Wasserstoff und Strom für Elektrofahrzeuge. Instandhaltung Auswirkungen, die durch die regelmäßige Wartung des Fahrzeugs entstehen (z. B. Öl- und Reifenwechsel). Fahrzeug Auswirkungen, die durch die Herstellung des Fahrzeugs einschliesslich seiner Energiespeicherkomponenten verursacht werden. Fahrzeugentsorgung Auswirkungen, die sich aus der Demontage des Fahrzeugs am Ende seiner Lebensdauer und der Behandlung der verschiedenen Abfallfraktionen ergeben, einschließlich der Energiespeicherkomponenten. Nicht enthalten sind Gutschriften für Recycling. Findet Recycling statt, wird der Aspekt über den Anteil an primären und sekundären Rohstoffen bei der Herstellung des Fahrzeugs berücksichtigt. Infrastruktur Auswirkungen, die sich aus dem Bau und der Instandhaltung von Strassen-, Schienen-, Hafen- und Flughafeninfrastruktur ergeben.
Wie kann ich verschiedene Verkehrsmittel miteinander vergleichen?
Mit dem Umweltrechner Verkehr können nicht nur verschiedene Antriebsarten, sondern auch völlig unterschiedliche Verkehrsmittel miteinander verglichen werden. Damit ein Vergleich aussagekräftig ist, muss die Transportkapazität eines Fahrzeugs berücksichtigt werden. Ein Beispiel: Ein Tram verbraucht pro Kilometer deutlich mehr Energie als ein Elektroauto und würde daher im direkten Vergleich schlechter abschneiden. Ein Tram kann aber auch deutlich mehr Personen transportieren. Für die meisten Vergleiche ist es daher sinnvoll, die Anzahl der beförderten Personen zu berücksichtigen. Deshalb vergleicht dieser Rechner standardmässig die Personenkilometer. Dabei werden die Emissionen des Fahrzeugs pro Kilometer durch die Anzahl der durchschnittlich beförderten Personen geteilt. Der Besetzungsgrad der verschiedenen Fahrzeuge wird durch statistische Werte bestimmt. Für viele Fahrzeugkategorien können diese auch individuell angepasst werden. Diese Einheit heisst Personenkilometer (Pkm). Analog können im Güterverkehr z. B. Lieferwagen mit Güterzügen verglichen werden. Um einen aussagekräftigen Vergleich zu ermöglichen, werden statistische Daten zur durchschnittlichen Beladung herangezogen. Der Vergleich erfolgt dann pro transportierte Tonne in Tonnenkilometern (tkm).
Weitere Tipps und Hinweise für Ihre Vergleiche finden Sie hier.
Mehr als nur CO2!
Mit dem Umweltrechner Verkehr können Sie die Kohlendioxid-Emissionen verschiedener Verkehrsmittel vergleichen. In die Ökobilanz eines Verkehrsmittels fliessen aber auch andere Treibhausgase, der Energieverbrauch, Luftschadstoffe wie Feinstaub und der Ressourcenverbrauch ein. Wir unterscheiden folgende Indikatoren: Treibhausgasemissionen Verschiedene Treibhausgase erzeugen in der Atmosphäre den so genannten Treibhauseffekt und sind damit für die globale Klimaerwärmung verantwortlich. Das mit Abstand wichtigste Treibhausgas ist Kohlendioxid, kurz CO2. Daneben gibt es weitere Treibhausgase wie Methan und Lachgas, die ebenfalls in unterschiedlichem Ausmass und über verschiedene Zeithorizonte zur Klimaerwärmung beitragen. Um die Klimawirksamkeit der Treibhausgase miteinander vergleichen zu können, werden sie üblicherweise auf einen Zeitraum von 100 Jahren normiert und in CO₂-Äquivalenten (CO2e) angegeben. Je höher die in Gramm CO2e gemessenen Emissionen eines Verkehrsmittels sind, desto stärker wird das Klima belastet. Primärenergie Der Indikator Primärenergie beschreibt die Entnahme von fossiler, nuklearer und erneuerbarer Primärenergie aus der Natur (vor der Umwandlung in Treibstoff oder Elektrizität), ausgedrückt in Kilowattstunden [kWh] Primärenergie. Umweltbelastungspunkte Mit dem Indikator Umweltbelastungspunkte (UBP'21) wird die gesamte Umweltbelastung gemäss schweizerischer Umweltgesetzgebung gemessen. Berücksichtigt werden die Emissionen in Luft, Wasser und Boden, die Lärmbelastung durch den Verkehr, die Entnahme von Ressourcen aus der Umwelt und die Deponierung von Abfällen. Weitere Indikatoren: Nichterneuerbare Primärenergie Nichterneuerbare Primärenergie beschreibt die Entnahme fossiler und nuklearer Primärenergie aus der Natur (vor der Umwandlung in Kraftstoffe oder Strom), ausgedrückt in Kilowattstunden [kWh] Primärenergie. Im Gegensatz zum Indikator Primärenergie wird hier nur die Entnahme fossiler und nuklearer Primärenergie betrachtet, der Anteil erneuerbarer Energien bleibt unberücksichtigt. Feinstaubemissionen <10µm PM10 beschreibt die Freisetzung von Stoffen, die feine Partikel mit einem Durchmesser von weniger als 10 Mikrometern bilden. Je kleiner der Durchmesser der Partikel, desto schädlicher sind sie für die menschliche Gesundheit: Die Auswirkungen reichen von Hustenreiz bis hin zu schweren Atemwegserkrankungen. Feinstaubemissionen <2,5µm PM2.5 beschreibt die Freisetzung von Stoffen, die feine Partikel mit einem Durchmesser von weniger als 2,5 Mikrometern bilden. Je kleiner der Durchmesser der Partikel, desto schädlicher sind sie für die menschliche Gesundheit: Die Auswirkungen reichen von Hustenreiz bis hin zu schweren Atemwegserkrankungen. Emissionen flüchtiger organischer Verbindungen NMVOC beschreibt die Freisetzung von Stoffen aus der Gruppe der flüchtigen organischen Verbindungen ohne Methan. Zusammen mit Stickoxiden tragen NMVOC zur Ozonbildung und damit zur Smogbildung bei. Stickoxid-Emissionen NOx bezeichnet die Freisetzung von Stickoxiden. Stickoxide schädigen die Atemwege und tragen zur Ozonbildung und damit zur Smogbildung bei.