Wenn in der Schweiz jemand ein Gebäudelabel möchte, sind MINERGIE und Standard Nachhaltiges Bauen Schweiz (SNBS) zur Stelle, zur Familie gehört auch der Gebäudeenergieausweis der Kantone GEAK. Das bisherige 2000-Watt-Areal wird neu durch das Minergie-Areal und das SNBS-Areal abgelöst. Neu verwenden alle genannten Labels für die Betriebsenergie einheitlich die Berechnungsmethoden des GEAK. Der GEAK zeigt übrigens seit Anfang 2023 eine dritte Skala: die direkten CO2-Emissionen.
Die offizielle Lancierung der neuen und überarbeiteten Gebäudelabels findet am 13. September 2023 im Zentrum Paul Klee in Bern statt. Ab dann kann die neue gemeinsame Label-Plattform genutzt werden. Als weitere Vereinfachung arbeiten die Gebäudelabels mit einer einzigen Betriebsorganisation, die sich um die Zertifizierung, Qualitätssicherung, Kommunikation und Weiterbildung kümmert – so wird alles effizienter und Doppelspurigkeit entfallen.
Inhaltlich werden die Minergie-Standards wesentlich verschärft, vor allem in den Bereichen Eigenstromproduktion, Treibhausgasemissionen beim Bau, Heizwärmebedarf und Wärmeschutz im Sommer.
Die Gebäude verbrauchen so insgesamt weniger Energie und werden zukunftstauglicher bezüglich Hitzeschutz. Der ECO-Zusatz hingegen wird vereinfacht und greift neben Gesundheitsthemen neu Aspekte unter anderem aus der Kreislaufwirtschaft auf. Der SNBS-Hochbau umfasst neu nur noch 35 statt 45 Kriterien, er berücksichtigt weiterhin alle Bereiche der Nachhaltigkeit (Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt).
Und wozu überhaupt ein Gebäude- oder Areallabel? Ganz einfach: Das Gebäude oder Areal soll zukunftsfähig sein und sich von allen anderen abheben, die nur das gesetzliche Minimum bauen. Es soll für die Menschen ein angenehmes Umfeld geschaffen werden, in dem sie sich wohl fühlen.
Hier geht es zur Medienmitteilung vom Bundesamt für Energie: Vom Labelsalat zur Labelfamilie: Was neu wird bei den Label im Gebäudebereich.