EnergieSchweiz

Aus- und Weiterbildung

Der Gebäudesektor kämpft mit einem Fachkräftemangel und soll doch in der Energiestrategie 2050 eine herausragende Rolle einnehmen. EnergieSchweiz setzt deswegen Projekte um, die erneuerbare Energien verstärkt in den Bildungsgängen der Gebäudebranche verankern sollen.

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Inhalt

Zahlen und Fakten 2021

26

Branchenverbände, Bildungsinstitutionen sowie institutionelle Partnerinnen und Partner erarbeiteten 2021 gemeinsam mit EnergieSchweiz die Roadmap «Bildungsoffensive Gebäude».

Neue Grundbildung

EnergieSchweiz unterstützte den Dialog um ein neues solarspezifisches Angebot in der Grundbildung. Damit sollen der Solarbranche in Zukunft genügend Fachkräfte zur Verfügung stehen.

5 Berufe

EnergieSchweiz unterstütze eine Basis-Analyse von fünf Berufen der höheren Berufsbildung von suissetec. Umwelt- und energiespezifische Kompetenzen sollen verstärkt Teil dieser Berufsbilder werden.

Dank Bildungsoffensive mehr Fachkräfte für die nationalen Energie- und Klimaziele

Die Gebäudebranche spielt für die nationalen Energie- und Klimaziele eine zentrale Rolle. In den nächsten Jahren muss sie zahlreiche fossile Heizungen ersetzen und eine grosse Anzahl an Gebäuden energetisch sanieren. Um diese Herausforderungen zu meistern, braucht es gut ausgebildete Fachleute, die sich stetig weiterbilden. Doch die Branche kämpft schon seit längerem mit einem Fachkräftemangel und die Abschlüsse in der beruflichen Grundbildung sind rückläufig.

Um für die Zukunft genügend und gut ausgebildete Fachkräfte sicherzustellen, hat EnergieSchweiz 2021 mit 26 Branchenverbänden, Bildungsinstitutionen und institutionellen Partnern einen breiten Stakeholderdialog durchgeführt. Der Stakeholderdialog verdeutlichte die vorhandenen Herausforderungen und resultierte in der ‘Roadmap Bildungsoffensive Gebäude’. Sie definiert 32 Massnahmen in vier Handlungsfeldern: Stärkung der formalen Bildung, Befähigung der Fachkräfte durch Weiterbildungen, Steigerung der Attraktivität der Branche, Stärkung der branchenübergreifenden Zusammenarbeit. Ab dem Jahr 2022 wird die Gebäudebranche die ersten Massnahmen in Projekten umsetzen. Die Akteure können dafür finanzielle Unterstützung bei EnergieSchweiz beantragen. Zudem wird sich EnergieSchweiz für die Weiterführung des Stakeholderdialoges einsetzen.

Berufliche Grundbildung: Die Solarbranche will künftig selber ausbilden können

Der Solarbereich erlebt derzeit ein sehr hohes Marktwachstum. Gemäss Energieperspektiven 2050+ sollen bis im Jahr 2050 37.5 GW Strom durch Photovoltaikanlagen produziert werden. Das entspricht ungefähr einer Verzehnfachung gegenüber 2021. Um dieses Ziel erreichen zu können, müsste es bis 2030 etwa doppelt so viele Fachleute im Solarbereich geben. Ein ambitioniertes Ziel in Anbetracht des bereits herrschenden Fachkräftemangels in der Gebäudebranche. Dazu kommt, dass es heute keine berufliche Grundbildung mit Schwerpunkt in Solarkompetenzen gibt. Solarinstallationsfirmen können so keine eigenen Lernenden ausbilden. Sie müssen Ausgelernte anderer Gebäudeberufe abwerben, die dann in ihrem angestammten Berufsfeld fehlen, und mit grossem Aufwand intern weiterbilden.

Seit 2016 organisiert die «Koordinationsstelle Solarbildung» im Auftrag von EnergieSchweiz einen Stakeholder-Dialog der Branche. 2021 diskutierten die Solarbranche, Vertretungen der wichtigsten Berufsverbände der Gebäudebranche, Verantwortliche der Solarbildung und des Bundes Massnahmen gegen den Fachkräftemangel. Der Austausch drehte sich insbesondere um die Frage einer neuen Grundbildung oder einer Fachrichtung «Solar» in einem bestehenden Lehrberuf. Denn die Solarbranche möchte selber ausbilden können. Klar ist: Die Hürden für die Einführung eines neuen EFZ sind hoch und bedingen unter anderem die Bildung einer Trägerschaft und eines Berufsverbandes. Dennoch erklärten sich Swissolar und der Verein Polybau dazu bereit, Gespräche bezüglich einer Trägerschaft aufzunehmen. Gemeinsam wollen sie die Einführung eines neuen Lehrberufes vorantreiben.

Mehr Energiekompetenzen in der höheren Berufsbildung im Bereich Gebäudetechnik

Suissetec unterzieht 2020 – 2024 die Prüfungsordnungen von fünf Berufen der höheren Berufsbildung einer Totalrevision. Die Revision betrifft die Berufe:

  • Spenglerpolier/in (BP) und Spenglermeister/in (HFP)

  • Chefmonteur/in Heizung (BP) und Heizungsmeister/in (HFP)

  • Chefmonteur/in Lüftung (BP)

  • Chefmonteur/in Sanitär (BP), Sanitärmeister/in und Sanitärplaner/in (HFP)

  • Projektleiter/in Gebäudetechnik (BP)

EnergieSchweiz, das Bundesamt für Umwelt (BAFU) und suissetec sahen dies als Chance, Kompetenzen in Ressourcen- und Energieeffizienz, erneuerbaren Energien und Klimaschutz zukünftig in der höheren Berufsbildung stärker zu verankern. Die Basis-Analyse, durchgeführt von der Hochschule Luzern, formulierte Empfehlungen für die Revision der Lehrpläne. Sie empfiehlt berufsübergreifende Module zu Umwelt, Klima, Energie und Ressourcen einzuführen. Diese sollen gesetzlichen Grundlagen, Normen und Richtlinien behandeln, die (zukünftig) in Bauprojekten beachtet werden müssen. Wahlmodule sollen Themen wie Kreislaufwirtschaft, strategische Bauerneuerung unter Einbezug von Zukunftstrends oder das Thema 'Graue Energie' abdecken. Zudem empfiehlt die Basisanalyse Best-Practice-Projekte in den Unterricht einzubauen.

Erfahren Sie mehr über das Engagement von EnergieSchweiz im Bereich Aus- und Weiterbildung

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